Sie sind mit dem Internet und dem Smartphone aufgewachsen, nutzen täglich mehrere Apps und bewegen sich wie selbstverständlich durch die Welt der sozialen Medien. Einfache Bankgeschäfte erledigen sie online. Doch daraus zu schließen, dass „Digital Natives“ in Zukunft keine Bankfilialen mehr brauchen, wenn es um Geldfragen geht, wäre verfehlt.

Eine Umfrage[1], die der Bankenverband gemeinsam mit der BAWAG P.S.K. durchgeführt hat, zeigt, dass junge Erwachsene durchaus beide Welten nützen wollen. Mehr noch: Sie erwarten sogar, dass ihnen sowohl analoge als auch digitale Angebote zur Verfügung stehen. 

„Wir sehen darin einen klaren Auftrag, im Rahmen der Digitalisierung der Bankenwelt weiterhin auf das Multi-Kanal-Angebot, das viele Aktienbanken in Österreich verfolgen, zu setzen. Es geht dabei nicht um ein Entweder-Oder, sondern um eine kluge Kombination jener Kanäle und Services, die für die Bankkundinnen und Bankkunden Sinn machen. Die Umfrage zeigt deutlich, dass physische Bankfilialen nicht aus diesem Angebot wegzudenken sind – auch nicht in Zukunft“, sagt Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes.

Vor allem in Wien, Kärnten, Tirol und Vorarlberg würden die jungen Erwachsenen physische Bankfilialen vermissen

Dies belegt die Antwort auf die Einstiegsfrage: „Was würde sich für Sie ändern, wenn es keine Bankfilialen mehr gäbe?“ Darauf meinte zunächst jede/r Dritte, dass ein Wegfallen der Filialen kaum oder nichts für sie bzw. ihn ändern würde. Nach genauerem Überlegen würde jedoch knapp die Hälfte der jungen Erwachsenen die physischen Bankfilialen klar vermissen (44 Prozent). Vor allem den WienerInnen, KärntnerInnen, TirolerInnen und VorarlbergerInnen würden die Bankstellen fehlen (48 Prozent). Am ehesten könnten noch SalzburgerInnen und SteirerInnen auf sie verzichten (21 bzw. 18 Prozent). 

Klarer Wunsch der „Jungen“ nach persönlicher Beratung

Trotz dem Shift der jungen Generation in die digitale Welt bleibt der Wunsch nach persönlicher Beratung durch die Bank bestehen. Mehr als zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) haben ausdrücklich diesen Wunsch geäußert. Social-Media-Kanäle und die Homepage der Banken folgen im Ranking der bevorzugten Informationswege erst an zweiter und dritter Stelle. Von der Bank mit dem persönlichen Betreuer bzw. der persönlichen Betreuerin wünschen sich junge Leute maßgeschneiderte Gespräche, Infos über Sparformen und mehr Transparenz, Überblick und Aufklärung. 

Durchschnittliche Nutzungsbereitschaft von Alternativen ergänzend zur klassischen Filialbank – SalzburgerInnen besonders zurückhaltend

Alternativen ergänzend zur klassischen Filialbank oder klassischen Online-/Direktbank – etwa in Form von Fintechs – können sich die jungen, internetaffinen Erwachsenen in Österreich durchschnittlich gut vorstellen (37 Prozent). Vor allem in den östlichen Bundesländern – also in Wien, Niederösterreich und im Burgenland – steht die Zielgruppe alternativen Dienstleistern positiv gegenüber (42 Prozent). Reserviert sehen die SalzburgerInnen diese Angebote. Nur 27 Prozent können sich vorstellen, Bankdienstleistungen auch von anderen Dienstleistern als einer Bank zu beziehen.

 

Rückfragen für den Bankenverband:
MMag. Edith Holzer, M.A.
edith holzer communications
+43 (0) 664 124 0362
edith.holzer@clear-id.net

 

[1] Dazu wurden 1.029 Personen aus ganz Österreich im Alter von 18 bis 29 Jahren im ersten Halbjahr 2019 online vom Marktforschungsunternehmen marketmind befragt.