Mag. Simone Nemeskalzuletzt aktualisiert am 26.09.2024
Der Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken und -faktoren stellt für Institute eine große Herausforderung dar. Mit diesem focus möchten wir Ihnen einen Überblick über diverse nützliche Publikationen (wie etwa Leitlinien, Berichte, Methoden,...) und Tools rund um das Thema ESG-Risiken und -Faktoren geben.
FMA
Leitfaden zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken (1/2020 - 2.7.2020) – zu finden unter den Leitfaden hier.
EZB
ECB report on institutions’ climate-related and environmental risk disclosures, November 2020
Europäische Kommission
NGFS - Network for Greening the Financial System
Publikationen dieses Netzwerks umfassen beispielsweise:
Sie finden die diversen Publikationen hier.
Bafin
Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken - Dezember 2019
De Nederlandsche Bank (DNB)
Bank of England
Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS)
Grundsätze für die wirksame Steuerung und Beaufsichtigung klimabezogener Finanzrisiken (Juni 2022)
Das Papier „Principles for the effective management and supervision of climate-related financial risks“ enthält 18 allgemeine Grundsätze und beruht auf einem prinzipien-basierten Ansatz. Die Grundsätze 1 bis 12 bieten Banken Leitlinien für ein wirksames Management klimabedingter Finanzrisiken, während die Grundsätze 13 bis 18 Leitlinien für die Aufsichtsbehörden enthalten.
Bericht “Climate-related risk drivers and their transmission channels“ (Mai 2021)
Dieser Bericht untersucht, wie klimabedingte Finanzrisiken entstehen und sich sowohl auf Banken als auch auf das Bankensystem auswirken. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass traditionelle Risikokategorien, die sich im Basler Rahmenwerk widerspiegeln (z. B. Kreditrisiko, Marktrisiko, Liquiditätsrisiko, operationelles Risiko), zur Erfassung klimabezogener finanzieller Risiken verwendet werden können. In dem Bericht wird jedoch auch betont, dass die wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen klimarelevanter Risiken auf die Märkte je nach Geografie, Sektor sowie Entwicklung des Wirtschafts- und Finanzsystems variieren können.
Bericht “Climate-related financial risks – measurement methodologies” (Mai 2021)
Dieser Bericht gibt einen Überblick über konzeptionelle Fragen im Zusammenhang mit der Messung klimabedingter Finanzrisiken und beschreibt die aktuelle und künftige Praxis von Banken und Aufsichtsbehörden in diesem Bereich. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass klimabezogene finanzielle Risiken einzigartige Merkmale aufweisen, weshalb ausreichend detaillierte Daten und zukunftsgerichtete Messmethoden erforderlich seien, um diese zu bewältigen. Bei den Methoden wäre auch der potenziell längere Zeithorizont für die Manifestation von diesen Risiken zu berücksichtigen.
EBA
Task Force on climate-related Financial Disclosures (TCFD)
Task Force on Nature-related Financial Disclosure (TNFD)
TNFD-Empfehlungen zur Bewertung, Offenlegung und Steuerung naturbezogener Risiken und Auswirkungen und weiterführende Dokumente:
United Nations (UN)
Sustainable Development Goals (SDGs)
UNEP FI
OECD
„OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen zu verantwortungsvollem unternehmerischem Handeln (2023)":
Die OECD-Leitsätze spiegeln die Erwartungen der Regierungen an die Unternehmen wider, wie sie verantwortungsbewusst handeln sollen. Sie decken alle Schlüsselbereiche der Unternehmensverantwortung ab, einschließlich Menschenrechte, Arbeitsrechte, Umwelt, Bestechung, Verbraucherinteressen sowie Offenlegung von Informationen, Wissenschaft und Technologie, Wettbewerb und Besteuerung.
OECD-Grundsatzpapier „Assesing biodoversity-related financial Risks - Navigating the landscape of existing approaches”
Dieses OECD-Papier soll einen umfassenden Katalog und eine Literaturübersicht über bestehende und neu entstehende Definitionen, wichtige Metriken/Indikatoren, Messansätze, Instrumente und Praktiken für Zentralbanken, Aufsichtsbehörden und Finanzmarktteilnehmer zur Messung biodiversitätsbezogener Finanzrisiken bieten
OECD-Grundsatzpapier „A supervisory framework for assessing nature-related financial risks”:
In diesem Papier wird ein methodischer Rahmen für die Aufsicht vorgestellt, der Zentralbanken und Aufsichtsbehörden dabei helfen soll, biodiversitätsbezogene finanzielle Risiken, Auswirkungen und Abhängigkeiten im Finanzsektor - einschließlich der Übertragungskanäle für physische Risiken und Übergangsrisiken - zu bewerten.
Oliver Wyman/IACPM Paper
„Climate Change – Managing a new financial risk“ (2019):
IACPM und Oliver Wyman haben eine Branchenumfrage durchgeführt, um das Bewusstsein für Klimarisiken bei 45 globalen Finanzinstituten zu untersuchen. Die Ergebnisse und Empfehlungen dieser Umfrage finden Sie in der beiliegenden Präsentation und dem White Paper.
ShareAction
Bericht „Banking on a Low-Carbon Future“ – April 2020
Umweltbundesamt (UBA)
UNEP FI
PCAF (Partnership for Carbon Accounting Financials)
Public consultation on three new draft methods and a discussion paper on capital market instruments, (12/2021)
PACTA – Paris Agreement Capital Transition Assessment
PACTA wurde von der 2° Investing Initiative im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes entwickelt und gilt als einfach anwendbares Open Source Tool für institutionelle Investoren (wie Versicherungsunternehmen, Pensions- und Vorsorgekassen) sowie zur Analyse von Anlage-Portfolios von Banken udgl. * Zum PACTA-Tool
Climate Tech Compass
Diese Online-Plattform unterstützt InvestorInnen, Regierungen, Unternehmen und Finanzinstitute, ihre investierten Vermögenswerte an den Zielen des Paris Agreement auszurichten. * Zum Climate Tech Compass.
Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol)
Framework and principles for assessing and reporting investments and financing activities related to climate change- ISO 14097
Dieser internationale – derzeit in Entwicklung befindliche – Standard enthält Grundsätze, Anforderungen und Leitlinien zur Definition, Überwachung, Bewertung und Berichterstattung der Maßnahmen von Finanzinstituten im Zusammenhang mit dem Klimawandel in Anlehnung an die Empfehlungen der TCFD. Der Rahmen kann sowohl von FinanzmarktteilnehmerInnen angewendet werden, die gezielt Klimaschutzmaßnahmen durchführen, als auch von jenen ohne spezifische Klimaziele oder -strategien. *
Cambridge Institute for Sustainability Leadership (CISL)
1. Bewertung von Vermögenswerten auf Portfolioebene, die einem Transitionsrisiko ausgesetzt sind (über verschiedene Teilsektoren, Regionen und Zeitrahmen hinweg)
2. Definition der potenziellen finanziellen Auswirkungen der Transition bis auf die Ebene einzelner Vermögenswerte
3. Integration der Wirkungsfolgen (Impact) der Transition in Finanzmodelle *
Biodiversitätsrisiken
WWF Biodiversity Risk Filter
Der Biodiversity Risk Filter soll Unternehmen und Finanzinstitute dabei unterstützen, Risiken im Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt in ihren Betrieben, Wertschöpfungsketten und Investitionen zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
WWF Water Risk Filter
Der Wasserrisikofilter ist ein Online-Tool, das vom WWF und der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) entwickelt wurde. Er ermöglicht Wasserrisiken zu untersuchen, analysieren, bewerten und auf diese entsprechen reagieren zu können. *
World Resources Institute (WRI)
Die oben angeführten Aqueduct Tools finden sich hier.
Naturkapital-bezogene Risiken – ENCORE Tool
ENCORE (Exploring Natural Capital Opportunities, Risks and Exposure) ermöglicht Nutzern die Visualisierung der Interdependenzen von Wirtschaft und Natur und in welchem Ausmaß Umweltveränderungen Risiken für Unternehmen darstellen. Ausgehend von einem Unternehmenssektor, einer Ökosystemleistung oder einer Form von Naturkapital kann ENCORE herangezogen werden, um Naturkapitalrisiken zu untersuchen. *
HORA 2.0 – Hochwasser und Naturgefahren-Risiko für Österreich
Die digitale Gefahrenlandkarte HORA 2.0 ermöglicht eine Erstabschätzung zur Gefährdungssituation eines Objektes oder Grundstücks. HORA stellt die mögliche Gefährdung durch Hochwasser, Erdbeben, Sturm, Hagel und Schnee dar. *
CLIMA-MAP
Karten zur Darstellung der Auswirkungen des Klimawandels für Gemeinden und Regionen Österreichs: Für jedes Bundesland stehen folgende Klimawandelfolgen-Karten zur Verfügung: Hitzetage, Nasse Tage, Niederschlagssummen, Tropennächte, 3-tägige Niederschlagsintensitäten, Tage mit Starkniederschlag, Heizgradtage, Vegetationsperiode, Kühlgradtage, Frost-Tau-Wechseltage; inkl. Handbuch zur Verwendung des Kartenmaterials. *
Download der Karten: https://data.ccca.ac.at/en/dataset?q=clima+map
Kurzbeschreibung: https://www.klimawandelanpassung.at/ratgeber/kwa-ccact
ÖKS 15 – Regionale Klimaszenarien für Österreich
Die Klima-Factsheets für jedes Bundesland und ausgewählte Gemeinden bieten einen Überblick zu künftigen Entwicklungstrends von Temperatur, Niederschlag, Hitzetagen, Frosttagen, Trockenperioden etc. bis zum Ende des 21. Jahrhunderts. Die räumliche Auflösung der Berechnungsmodelle beträgt 1 x 1 km.
Download der Karten: https://data.ccca.ac.at/dataset?organization=uni-salzburg
Kurzbeschreibung: hier. *
Science Based Targets initiative SBTi – Science-based targets for financial Institutions
Die SBTi unterstützt Unternehmen bzw. Finanzinstitute, ihre Kredit- und Investment-Portfolios mit den im Paris Agreement festgelegten Zielen in Einklang zu bringen. *
Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e.V. -VfU
Der VfU ist ein 1995 gegründetes Netzwerk von Sustainable Finance Professionals aus aktuell 49 Finanz-Unternehmen (Banken, Versicherungen, Kapitalanlage-Gesellschaften und entsprechende Verbände). Der VfU bietet Finanzdienstleistern eine Plattform, auf der sie in verschiedenen Formaten Sustainable Finance Wissen und Know-How erwerben, austauschen, generieren und vertiefen können. Auf der Website werden neben Publikationen auch verschiedene Tools (etwa Carbon Risk Management (CARIMA), Corporate Bond Water Credit Risk Analysis Tool, …) angeboten. Mehr dazu findet sich auch hier.
Weitere Nicht-Finanzielle Berichterstattungsstandards *
IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change (Weltklimarat)
Der Weltklimarat ist die United Nations Organisation für die Bewertung wissenschaftlicher Studien in Bezug auf den Klimawandel. Der Weltklimarat bereitet umfassende Assessment Berichte zum Stand des wissenschaftlichen, technischen und sozio-ökonomischen Wissens zum Klimawandel auf (Auswirkungen, künftige Risiken und Minderungs-Optionen etc.) * z.B. “Special Report on the impacts of global warming of 1.5°C”, „AR6 Climate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerability“
EEA – European Environment Agency (Europäische Umweltagentur)
Die EEA bietet solide, unabhängige Informationen zu Umweltthemen. In enger Kooperation mit dem European Environmental Information and Observation Network (Eionet) und seinen 33 Mitgliedstaaten erhebt die EEA Daten und führt Analysen zu einem breiten Spektrum an Umweltthemen durch.
Die EEA veröffentlicht regelmäßig Berichte zu „climate change, impacts and vulnerability“, die als Grundlage für weiterführende Analysen herangezogen werden können. *
Climate-ADAPT
Die Europäische Plattform zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels Climate-ADAPT ist eine Partnerschaft der Europäischen Kommission und der EEA. Climate-ADAPT soll Europa in der Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützen und bietet Zugang zu Daten und Informationen zum erwarteten Klimawandel in Europa sowie zur Vulnerabilität von Regionen und Sektoren. *
COPERNICUS
Das Copernicus Climate Change Service (C3S) stellt Informationen über zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Klimas in Europa und weltweit zur Verfügung. *
European Flood Awareness System
EC Knowledge Hub on Water and Agriculture
NACE-Klassifikationen: Statistik Austria
ISIMIP – Inter-Sectoral Impact Model Intercomparison Project
ISIMIP harmonisiert die Modellierung einer Vielzahl internationaler Forschergruppen über einheitliche Szenarien, Ausgangsdaten und Formate. Dies erstreckt sich über verschiedene Bereiche der Klimafolgenforschung, von Landwirtschaft über Energie bis zur Gesundheit. *
ZAMG - Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
Das ZAMG Klimaportal bietet einen Überblick zu aktuellen Erkenntnissen aus der Klimaforschung. Mehr dazu hier. *
COIN – Cost of Inaction
Monetäre Bewertung der Klimawandelfolgen für Österreich inkl. sektorspezifischer Analysen; *
Österreichischer Sachstandsbericht Klimawandel (AAR14 – Austrian Assessment Report)
Dieser Bericht bietet eine umfassende Analyse zu den Auswirkungen des Klimawandels; *
PIK – Potsdam Institut für Klimafolgenforschung
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ist eines der weltweit führenden Institute in der Forschung zu globalem Wandel, Klimawirkung und nachhaltiger Entwicklung. *
SENSES Toolkit
Interaktive Online-Plattform mit Klimaszenarien: https://climatescenarios.org/ *
*Dieser Teil wurde samt Beschreibung aus dem FMA Leitfaden zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken übernommen.
Dieses Thema unterliegt einer laufenden Weiterentwicklung, die verschiedene Aspekte wie etwa die Überarbeitung der Richtlinie zur nicht-finanziellen Berichterstattung oder der Erstellung von Berichten der Aufsichtsbehörden zur Risikobehaftung unterschiedlicher Assets umfasst.
Informationen rund um andere Bankspezifische Bereiche des EU Aktionsplanes on Sustainable Finance finden Sie auch in folgenden focus-Bereichen:
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