7. Juni 2022
Bankenverbandspreis 2022
Bankenverband verleiht Bankenverbandspreis 2022
An insgesamt acht Preisträgerinnen und Preisträger hat der Bankenverband den mit 25.000 Euro dotierten Bankenverbandspreis zur Unterstützung junger Wissenschaftler vergeben. Die zwei Hauptpreise gewannen Dr. Alexandra Miladinovic, LL.M. (WU) und Mag. iur. Simon Drobnik.
„Der Bankenverbandspreis ist nicht nur ein wichtiges Qualitätssignal, sondern fördert gleichermaßen junge Wissenschafter und trägt so aktiv zur Entwicklung der Rechtswissenschaften bei“, so Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbands, bei der Übergabe des Preises auf der Generalversammlung am 01. Juni 2022.
Der Bankenverbandspreis wird seit 1978 vom Bankenverband an Nachwuchswissenschaftler verliehen, die im Rahmen ihres Studiums oder ihrer Habilitation Arbeiten im Bereich Wirtschafts-, Banken- und Finanzrecht verfasst haben.
Nationales und internationales Steuerrecht
Im Fokus beider Gewinnerarbeiten steht dieses Jahr das Verhältnis von nationalem und internationalem Recht. Alexandra Miladinovic’s Dissertation “Selectivity and the Arm’s Length Principle in EU State Aid Law” setzt sich mit dem national und international geltenden Fremdvergleich auseinander. Der im nationalen und internationalen Steuerrecht geltende Fremdvergleich spielt bei Leistungsbeziehungen von verbundenen Steuerpflichtigen, wie zum Beispiel bei Konzernbeziehungen, eine zentrale Rolle. Dabei wird eine konkrete Leistungsbeziehung mit einer abstrahierten Leistungsbeziehung in Relation gesetzt, die von unverbundenen Beteiligten ausgeht. „Die Dissertation von Frau Miladinovic ist eine beeindruckende wissenschaftliche Arbeit zu dem angeführten, anspruchsvollen Themenkomplex, die sicherlich – auch in einem europäischen Kontext – als Standardwerk gelten wird”, so Univ.-Prof. MMag. Dr. Sabine Kirchmayr-Schliesselberger, Mitglied der Jury, zur Begründung für die Vergabe des ersten Hauptpreises.
Komplexe Fragen bei Insolvenzen
Die Dissertation des zweiten Hauptpreisträgers Mag. iur. Simon Drobnik mit dem Titel „Krise und Insolvenz der Scheinauslandsgesellschaft“ befasst sich mit der spannenden Frage welche Normen des österreichischen Insolvenzrechts auf die Geschäftsführer von Gesellschaften ausländischen Rechts anzuwenden sind, die ihren Sitz in Österreich haben. „Die Frage ist besonders kompliziert, weil sie sich nur aus einer Zusammenschau des europäischen Primärrechts mit den Normen des Kollisionsrechts erschließt“, so Univ.-Prof. Dr. Martin Winner, Vorsitzender der Jury, zur Begründung für die Vergabe des zweiten Hauptpreises.
„Wir gratulieren den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich. Sie haben mit ihren ausgezeichneten Arbeiten einen wichtigen Beitrag zur weiteren Entwicklung der Rechtswissenschaft geleistet. Für das Bankwesen ist dies angesichts der rasch wachsenden Zahl an Regulierungen und neuen Vorschriften sehr wertvoll“, so Resch abschließend.
Die weiteren Preisträger 2022 sind (Nennung in alphabetischer Reihenfolge):
- Dr. Desiree Auer | „Mehrwertsteuerbetrugsbekämpfung in der EU – Reformvorschläge zur Verhinderung konzeptioneller Steuerausfälle“
- Mag. Alexander Kern, MSc | „Anwendungsfälle und Ausnahmen der starken Kundenauthentifizierung im österreichischen Zahlungsverkehr"
- Dr. Martin Legath | „Einseitige Vertragsänderung im Massengeschäft mit Verbrauchern“
- Dr. Patrick Nutz, LL.M. (WU) | „Delisting und Anlegerschutz – Der Versuch einer Synthese"
- Dr. iur. Armin Pabel | „Grundfragen der Transparenzkontrolle“
- Univ.-Ass. Dr. Isabelle Vonkilch | „Informationshaftung gegenüber Dritten“
Zur Teilnahme am Bankenverbandspreis berechtigt sind BewerberInnen, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und die ihre wissenschaftliche Arbeit im Rahmen eines Studiums, einer Habilitation oder einer Forschungstätigkeit an einer österreichischen Universität, an einer österreichischen Fachhochschule oder sonstigen österreichischen Forschungseinrichtung erstellt haben. Weiters werden Arbeiten angenommen, die einen thematischen Bezug zu spezifisch österreichischen Rechts- und Wirtschaftsfragen haben.
Nähere Details zu den Teilnahmebedingungen für die Vergabe des Förderpreises sowie Informationen zu den bisherigen PreisträgerInnen finden sich unter https://www.bankenverband.at/presse/news-archiv/bildung/bankenverbandspreis/.
Rückfragen:
für den Bankenverband:
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Tel.: +43 664 4269900
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