"Zusammenarbeit“ - so lautet die Devise für Banken und FinTechs in Österreich
Bankenverband und Finanzministerium unterstreichen die Wichtigkeit von Kooperation zwischen traditionellen Banken und jungen FinTechs
Keynote von Finanzminister Hartwig Löger im Rahmen der FinTechWeek Vienna am 21.11.2018 um 15.00 Uhr im Finanzministerium (Johannesgasse 5)
Erste Ergebnisse aus der Arbeit des neu gegründeten FinTech-Beirats liegen vor
Weitere Veranstaltungen im Rahmen der FinTechWeek Vienna www.fintechweek.at
„Es geht nicht um ‚entweder-oder‘ sondern um ein klares ‚und‘. Sowohl etablierte Banken als auch innovative FinTechs werden nur dann langfristig erfolgreich sein, wenn sie kooperieren – und zwar überall dort, wo es für die Kundinnen und Kunden Sinn macht“,
ist Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes, überzeugt. Auch Finanzminister Hartwig Löger, der am 21. November 2018 im Rahmen der FinTechWeek Vienna zum Auftakt einer Podiumsdiskussion von Branchenvertretern im Finanzministerium eine Keynote hält, betont die Notwendigkeit einer professionellen Zusammenarbeit, denn:
„Die Digitalisierung des Finanzdienstleistungssektors ist einer der entscheidendsten Bereiche für die Zukunft unserer Volkswirtschaft. Das Bundesministerium für Finanzen hat daher den FinTech-Beirat ins Leben gerufen, um die Weiterentwicklung dieses Sektors zu unterstützen und aktiv mitzugestalten. Damit stellen wir sicher, dass den Konsumentinnen und Konsumenten die bestmögliche Auswahl an Finanzprodukten zur Verfügung steht sowie gleichzeitig der Finanzplatz Österreich modernisiert und damit gestärkt wird.“
Erste Erfolge des FinTech-Beirats
Seit der FinTech-Beirat vor knapp einem Jahr gegründet wurde und im Frühjahr 2018 seine Tätigkeit aufgenommen hat, konnten bereits einige konkrete Ergebnisse erzielt werden:
So wurde in enger Abstimmung mit den Marktteilnehmern eine Information zu ICOs („Initial Coin Offerings“) erarbeitet, die auf der Website der Finanzmarktaufsicht Austria (FMA) abrufbar ist (https://www.fma.gv.at/fma-themenfokusse/fma-fokus-initial-coin-offerings/).
Auch die Arbeiten an der „Regulatory Sandbox“, also einer Möglichkeit für FinTechs, ihre Geschäftsmodelle zunächst für einen begrenzten Zeitraum und einen begrenzten Kundenkreis zu testen, ohne sämtliche aufsichtsrechtliche Anforderungen erfüllen zu müssen, sind fortgeschritten. Es wird bereits an der Umsetzung gearbeitet.
Ein Thema, das den Finanzplatz Österreich weiter attraktivieren wird, ist die Digitalisierung von Wertpapieren. Dies ist daher ein weiterer Fokus des FinTech-Beirats, in dem neben der Aufsicht auch technische und juristische Spezialisten vertreten sind.
Weiters konnten im Blockchain-Echtbetrieb sehr positive Erfolge erzielt werden. Dazu Finanzminister Löger: „Mit der erstmaligen Nutzung der Blockchain-Technologie bei Staatsanleihe-Begebungen konnte die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) eine europaweite Vorreiterrolle einnehmen.“ Konkrekt wurde Anfang Oktober 2018 bei einer von der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) für die OeBFA durchgeführten Auktion von Bundesanleihen die Blockchain-Technologie für die Daten-Notarisierung eingesetzt. Mit Hilfe dieses Notarisierungs-Services wird die Unverfälschtheit der Daten protokolliert und somit höchste Datenabsicherung gewährleistet.
Neben der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) setzt auch eine Reihe weiterer Mitglieder des Bankenverbands auf neue Technologien bzw. die erfolgreiche Kooperation mit FinTechs:
Die UniCredit Bank Austria etwa arbeitet bei der „Fotoüberweisung“ in ihrer MobileBanking App mit der Gini GmbH zusammen. Dabei werden anhand eines einzigen Fotos mithilfe von künstlicher Intelligenz alle nötigen Informationen auf einer Rechnung erkannt. Das aufwendige Abtippen der zahlungsrelevanten Daten entfällt dadurch vollständig.
Die BAWAG P.S.K. kooperiert aktuell mit mehreren nationalen und internationalen FinTechs, um Technologien und Services für ihre Kunden laufend weiterzuentwickeln. Zu den Partnern gehört unter anderem das österreichische FinTech-Unternehmen baningo.com. Vergangenes Wochenende beteiligte sich die Bank außerdem am „F10 FinTech Hackathon“, der erstmals in Wien im Start-Up und Innovation Hub weXelerate stattfand.
Bei der ING Group ist bereits seit 2015 ein eigener „Global Head of FinTechs“ für das Koordinieren der Zusammenarbeit mit weltweit mehr als 160 FinTechs zuständig. Die ING hat zudem fünf eigene „ING Labs“, in denen zusammen mit anderen Partnern Innovationsinitiativen im Bankbereich und darüber hinaus erforscht und ausgebaut werden.
Nähere Infos zur FinTechWeek Vienna 2018 und Programm:
www.bankenverband.at, www.fintechweek.at
Rückfragen für den Bankenverband:
MMag. Edith Holzer, M.A.
+43 (0) 664 124 0362
edith.holzer@clear-id.net